Reisetipps & Wissenswertes von A bis Z
Auf dieser Seite möchte ich Tipps zu einigen Fragen geben, die Gleichgesinnte interessieren könnten.
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AA ist der ADAC Neuseelands. ADAC-Mitglieder können ein kostenlose 6-monatige Mitgliedschaft beantragen. Hat mir mal 5 NZ$ bei einer Hotelübernachtung gespart.
Ausrüstung
Die meisten Straßen sind asphaltiert. Wer mag kann Neuseeland mit dem Rennrad und minimalem Gepäck bereisen. Einige abgelegene Gegenden, z.B. den South Mavora Lake oder die Catlins, erreicht man nur auf Schotterstraßen. Neuseeland ist hügelig, was aber mit den heutigen Ketten- oder Nabenschaltungen kein Problem darstellt.

Ich war mit einem Mountainbike unterwegs. 36 Speichen und breite Schwalbe Marathon Reifen sorgten für ein ruhiges Gefühl, wenn die Strecke mal etwas rauer wurde.
In den größeren Orten gibt es gut ausgestattete Rad- und Outdoorläden. In ländlichen Gegenden, wie an der Westküste, kann es aber auch längere Durststrecken geben. Daher sollte man das Nötigste dabei haben und kleinere Defekte mit Bordmitteln beheben können.
In Neuseeland gibt es sehr viele Hostels, man muss also nicht unbedingt ein Zelt mitnehmen. Andererseits sind viele Campingplätze landschaftlich genial gelegen und sehr günstig. Auch ist man noch mal deutlich flexibler. Ich hätte nicht auf mein Zelt verzichten wollen. Viele Campingplätze haben eine Küche, auf den eigenen Kocher kann man daher durchaus verzichten.
Hier ein paar Tipps, was auf jeden Fall ins Gepäck sollte:
Werkzeug: 2mm-8mm Inbusschlüssel, Schraubendreher, 8mm+10mm Maulschüssel, Kettennieter, Luftpumpe, Reifenheber, Taschenmesser, großer Mauschlüssel/Inbus für Pedale
Ersatzteile: Schläuche, Flickzeug, Öl (und Lappen), Kabelbinder, Textilband, Handwaschpaste (und/oder Einmalhandschuhe), Flickzeug für die Isomatte; Optional: einen Schalt- und Bremszug, Bremsgummis
Kleidung: Regenjacke und Regenhose, Schal, Mütze, (warme) Handschuhe, Überschuhe, Armlinge, Knielinge, Windweste, Helm(!)
Apotheke: Pflaster, sterile Mullkompressen, Elastomull, Aspirin, Kohletabletten, Sport-, Wund- und Brandsalben, Einmalhandschuhe, Rettungsdecke, Sonnenkrem/Sunblock mit Lichtschutzfaktor 30+
BBH und YHA
BBH ist Budget Backpacker Hostels New Zealand, ein Zusammenschluss von über 370 günstigen Herbergen (Hostel oder Backpackers genannt). Mit der Mitgliedskarte spart man pro Übernachtung ein paar Dollar, dazu kommen Preisnachlässe bei einigen Touristenattraktionen - wie dem Skytower in Auckland - und eine 20 NZ$ Telefonkarte mit günstigen Auslandstarifen. So machen sich die 40 NZ$ Mitgliedsbeitrag schnell bezahlt. Die Hostels sind in einem kleinen Heft kurz beschrieben und - von den Mitgliedern - bewertet. Meiner Erfahrung nach kann man nach der Bewertung wirklich gehen. Es gibt etliche kleine und gemütliche Hostels, in denen man einen Regentag gut überstehen kann.
YHA ist Youth Hostels Association of New Zealand, das zu Hosteling International gehört. Es gibt 57 Jugendherbergen in Neuseeland. Mit dem Jugendherbergsausweis bekommt man günstigere Tarife und Nachlässe bei einigen Touristenattraktionen. Ich war in Wellington und Lake Tekapo in der Jugendherberge und in beiden Fällen zufrieden.
Busse
In Neuseeland existiert ein gut funktionierendes System von Überlandbussen, die alle größeren und viele kleinere Orte miteinander verbinden. Auch Fahrräder werden, gegen einen kleinen Aufpreis, mitgenommen. Ob noch Platz ist für das Rad, entscheidet letzten Endes der Busfahrer. Ich habe einige weniger interessante Abschnitte mit dem Bus zurückgelegt und größtenteils gute Erfahrungen gemacht. Nur einmal - in Milton - ging die Rechnung nicht auf. Da ich den Bus fest eingeplant hatte, war das "nicht so toll".
Dairy
Dairies sind die neuseeländische Variante des Tante-Emma-Ladens. Vor allem in ländlichen Gegenden sind sie häufig die einzige Versorgungsmöglichkeit. Das Angebot ist recht unterschiedlich, deckt aber im Normalfall die wichtigsten Dinge des täglichen Bedarfs ab. Auch die Preise sind meist nicht wesentlich höher als im Supermarkt.
Fahrrad und Flugzeug
Bei der Verpackung des Rades setze ich seit Jahren auf Isolierrohre für Heizungsrohre. Die kann man gut zurechtschneiden und mit Klebeband oder Kabelbindern befestigen. Damit lässt sich der Rahmen sehr gut ab polstern und man kann das Rad trotzdem noch fahren bzw. schieben. So ist auch die Fahrt mit Rad oder Bahn zum Flughafen kein Problem (→ Siehe Foto der Anreise). Das kritischste Teil ist aus meiner Sicht das Schaltwerk, aber auch da mache ich nur ein halbiertes Isolierrohr drüber. Die Kette decke ich mit kleinen Plastiktüten ab, damit kein anderes Gepäck ölig wird.
Ich haben mit der Methode gute Erfahrungen gemacht (bei bisher 9 Flügen). Das Rad wird meiner Beobachtung nach als letztes auf das andere Gepäck gelegt und da es als Rad erkennbar ist, pfleglich behandelt.
Das Schöne ist, dass die Technik auch auf dem Rückflug anwendbar ist. Anstelle der Isolierrohre kann man auch billige Isomatten oder Badeteppiche nehmen, zerschneiden und um den Rahmen wickeln. Letzteres habe ich in Montenegro gemacht.
Geld
In Neuseeland gilt der Neuseeland-Dollar (NZ$). Als ich 2006/2007 in Neuseeland war, kostete ein NZ$ etwa 52 - 54 Euro-Cent.
Die Deutsche Bank hat eine Vereinbarung mit der Westpac Bank, die in Neuseeland weit verbreitet ist. Ich konnte daher an jedem Geldautomat (ATM) von Westpac Geld holen, ohne Gebühren zu zahlen. Ansonsten kann man fast alles mit der Kreditkarte zahlen.
Die Preise für Lebensmittel sind mit denen in Deutschland weitgehend vergleichbar. In Cafés und für die Übernachtungen zahlt man oft deutlich weniger als in Deutschland.
Karten und Reiseführer
Zur Vorbereitung habe ich folgende Bücher verwendet:
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Reise Know-How BikeBuch Neuseeland (Reinhard Pantke) |
Das Buch ist fundiert, ausführlich und gut, leider nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand (meine Ausgabe war von 2001).
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Baedeker Neuseeland |
Sehr gutes Standardwerk, um einen allgemeinen Überblick über das Land mit seiner Kultur und Geschichte zu bekommen.
Zur Vorbereitung und während der Reise habe ich folgendes Buch verwendet:
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BikeLine Radatlas Neuseeland (Dr. Thomas Wöhrstein, Nigel Rushton) |
Sehr detaillierte Streckenbeschreibungen mit Höhenprofilen und Karten (im Maßstab 1:400.000) sowie Symbolen für die wichtigsten Einrichtungen (Supermärkte, Dairies, Campingplätze, Werkstätten, .). Ist abgeleitet vom Pedallers' Paradise, enthält aber NICHT alle Strecken und Alternativen des Originals.
Während der Reise habe ich folgende Bücher verwendet:
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Pedallers' Paradise - South Island (Nigel Rushton), Englisch |
Die Bibel alle Neuseelandradler. Ein Buch pro Insel. Spartanisch und auf das reduziert, was wirklich wichtig ist. Sagt seine Meinung. Erscheint fast jährlich in einer überarbeiteten Fassung. Kostet in Neuseeland schlappe 11,5 NZ$ pro Buch (Umgerechnet kaum 6 ?).
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Lonely Planet New Zealand, Englisch |
Das Standardwerk, wenn es um aktuelle Infos zu Cafés und Übernachtungsmöglichkeiten geht. Auch sonst gepackt voll mit Infos. Zum Teil muss man etwas aufpassen, da sie alles sehr begeistert und wenig kritisch beschreiben.
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KiwiMaps |
Der BikeLine Radatlas Neuseeland enthält Karten im Maßstab 1:400.000. Das reicht eigentlich völlig aus. Da es sich aber immer nur um Ausschnitte handelt, hat mir die Übersicht gefehlt. Die habe ich mir mit den KiwiMaps verschafft. Die Maßstäbe liegen zwischen 1:250.000 und 1:500.000, was völlig ausreichend ist. Besonders abgegriffen sind folgende Karten, die sich teilweise überschneiden:
- Eastern & Southern North Island
- Rotorua Taupo & Tokoroa
- Nelson Blenheim, Picton Nelson & Marlborough
- Central & South South Island
- Canterbury & West Coast
I-Site, DOC, DOC-Campsites
I-Sites sind die offiziellen - vom DOC betriebenen - Touristeninformationen in Neuseeland. Ich habe die Mitarbeiter immer als freundlich und kompetent erlebt. Es sollte einem aber bewusst sein, dass die (örtlichen) Tourismusunternehmen eine Abgabe zahlen, mit denen die I-Sites finanziert werden. Daher sind dieI-Site-Mitarbeiter auch daran interessiert, dass man sein Geld ausgibt.
Das Department of Conservation (DOC) ist die zentrale staatliche Organisation, die verantwortlich ist für den Erhalt des Natur- und des historischen Erbes von Neuseeland, im Auftrag und zum Vorteil der derzeitigen und zukünftigen Neuseeländer - so steht es auf der offiziellen DOC-Webseite. Für Touristen ist es vor allem als Betreibet der I-Sites und der Nationalparks wahrnehmbar. Durch die Bekanntschaft mit einer DOC-Mitarbeiterin weiß ich, dass die Aufgaben wesentlich umfangreicher sind und alle Fragen des Umweltschutzes betreffen. In manchen Gegenden - beispielsweise Hari Hari an der Westküste - hat das DOC mit seinen Maßnahmen sogar den Zorn der dortigen Bevölkerung auf sich gezogen (was man in Kneipen nicht so alles erfährt).
DOC-Campsites sind meist sehr spartanisch ausgestattete aber wunderschön gelegene Zeltmöglichkeiten. Am "Eingang" gibt eine kleine Tafel mit Umschlägen und einen etwa einen Meter hohen und 10 cm durchmessenden Metallpfahl mit einem Schlitz - einem Briefkasten nicht ganz unähnlich. Auf den Umschlag schreibt man seinen Namen und Adresse, und mit wie vielen Personen man von wann bis wann bleibt. Dann steckt man den fälligen Betrag in den Umschlag (man sollte Kleingeld dabei haben), verschließt ihn, trennt die "Quittung" ab und wirft den Umschlag in den Metallpfahl. Die "Quittung" ist ein Streifen, einem Lesezeichen nicht unähnlich, die man am Zelt befestigt. Des Nachts oder früh am Morgen kommt ein Ranger und schaut, ob alle eine Quittung am Zelt haben. Bei Beträgen von um die 5 NZ$ pro Nacht und Nase wäre es wirklich sehr dumm, betrügen zu wollen. Die Preise sowie einige Hinweise, was man tun darf und was man lassen sollte, findet man auf der Tafel mit den Umschlägen.
Externer Link: Department of Conservation
Reisezeit
Neuseeland liegt auf der Südhalbkugel. Die Jahreszeiten sind also gerade entgegengesetzt zu denen die Deutschland. Neuseeland ist daher ein ideales Winterreiseziel.
Ich war im Dezember/Januar dort. So konnte ich den Urlaub zweier Jahre am Stück nutzen.
Im Dezember blühen auf der Coromandel-Halbinsel und am East Cape die Pohutukawa-Bäume. Tolle Sache. Auf Coromandel war es Mitte Dezember superruhig. Ich habe mir sagen lassen, dass es zu es Weihnachten ganz anders aussieht - sich der Verkehr verdreifacht.
Von Weihnachten bis Ende Januar sind in Neuseeland die großen Sommerferien. Und auch die Europäer kommen im Januar besonders zahlreich. Da kann es an einigen besonders beliebten Stellen, beispielsweise dem Able Tasman-Nationalpark, schon mal voll werden. Auch sollte man zwischen Weihnachten und Mitte Januar die Fähre zwischen Wellington und Picton im Voraus buchen- auch als Radfahrer!
Im Spätsommer, in den Monaten Februar und März, wird es dann wieder ruhig.
Sandfliegen
Sandfliegen (Sandflies) sind kleine, blutsaugende, schwarze Fliegen, deren "Stiche" ein unangenehmes Jucken hervorrufen. Sandfliegen sind nervig - sehr nervig! Man trifft sie vor allem an der Westküste und in Fjordland an. Meiner Erfahrung nach helfen Sprays nur sehr bedingt. Den besten Schutz bietet lange Kleidung. Auch windige Plätze oder in-Bewegung-bleiben helfen.
Wie "ernst" die Sache ist, sieht man auch man Bushan's Cafe am Lake Ianthe (Westküste). Eine riesige Sandfliege hängt draußen am Café.
Sicherheit
Ich habe die Kiwis nicht nur als ausgesprochen freundliche, sondern auch als sehr ehrliche Menschen erlebt. Insbesondere in ländlichen Gebieten hatte ich keine Bedenken, mein voll bepacktes Rad auch mal länger alleine zu lassen, um eine Wanderung zu machen oder einzukaufen. Etwas anders sieht die Sache in den großen Städten Auckland, Christchurch und Wellington sowie in Queenstown aus. Hier sollte man sein Glück nicht herausfordern und ein wachsames Auge auf seine Sachen haben.
Giftige oder in anderer Weise gefährliche Tiere gibt es in Neuseeland nicht.
Die UV-Strahlung ist in Neuseeland besonders intensiv. Dies unterschätzt man anfangs gerne und fängt sich schnell einen bösen Sonnenbrand ein. Sonnenkrem/Sunblock mit Lichtschutzfaktor 30+ ist ein absolutes Muss!
Straßenverkehr
In Neuseeland herrscht Linksverkehr - an den man sich aber schnell gewöhnt.

Ich habe den Straßenverkehr in Neuseeland nicht als gefährlich empfunden - wie bisweilen behauptet wird. Es sollte aber jedem klar sein, dass es keine Autobahnen gibt, auf denen sich der Fernverkehr bewegt und für die Radfahrer kein eigenes Netz heimeliger Nebenstrassen vorhanden ist. Alle bewegen sich gemeinsam auf den gleichen Strassen. Da sollte man als Radfahrer - der doch Zeit hat - auch Rücksicht auf diejenigen nehmen, die unter Zeitdruck stehen. Sprich, links fahren und nicht nebeneinander. Dann funktioniert das Miteinander auf der Strasse auch ordentlich und stressfrei.
Den anderen Gefallen, den man sich selber tun kann, ist der, dass man manche Strassen einfach meidet. Der Highway 1 an der Ostküste der Südinsel ist so ein Kandidat, den ich persönlich kennen gelernt habe. Es gibt mittlerweile ausreichend Reiseführer für Radfahrer, die entsprechende Informationen beinhalten.
Der weitaus größte Teil der Strassen in Neuseeland ist asphaltiert und in einem guten Zustand. Daher wundert es kaum, dass einem immer wieder Rennradfahrer begegnen. Es gibt aber auch noch einige Schotterstrassen. Diese sind teilweise recht rau und ausgewaschen. Dafür aber meist auch sehr einsam und ruhig.
An der Westküste gibt es zwei einspurige Brücken, die von Autos und Zügen gleichermaßen genutzt werden. Da muss man als Radfahrer etwas aufpassen nicht in die Schienen zu geraten.
Ich habe für schwierige Verkehrsverhältnisse immer eine quietschgelbe Warnweste dabei. Die gibt mir im Zweifelsfall das Gefühl, besser gesehen zu werden.
In Neuseeland herrscht Helmpflicht für Radfahrer!
Wetter
Das Wetter ist in Neuseeland sehr schwer einzuschätzen und vorherzusagen. Schuld ist die Insellage. Region West Coast gehört zu den niederschlagsreichsten Gebieten der Erde. Jeder der Neuseeland mit dem Rad bereisen will, ist daher gut beraten, sich auf schlechtes Wetter einzustellen und sich zu freuen, wenn's anders kommt. Ich hatte sehr viel Glück mit dem Wetter!
Der Wetterbericht in den Tageszeitungen und im Internet ist ausführlich und gut gemacht (enthält übrigens auch einen UV-Index). Ich habe es aber selber mehrfach erlebt, dass selbst die Vorhersage für den nächsten Tag nicht zutraf. Alles jenseits der Drei-Tage-Prognose kann man getrost vergessen. Am Ende hilft nur flexibel sein und genug Zeit im Gepäck haben, um auch mal einen Regentag einfach "auszusitzen".
Die Temperaturen lagen meist im Bereich zwischen 18 und 25°C.
Wind gibt es reichlich! Manchmal mehr, als einem lieb ist.
Externer Link: MetService