Laos und Thailand per Rad - Tagebuch einer Radreise

© Christian Hartmann, Jörg Feye mail_outline 

Houn - Pakbeng, 54 km, 545 hm

Von Bananenplantagen und Rollerfahrern

Beim Frühstück schauen wir den Rollerfahrern zu. Viele sind auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule. Daher ist einiges los. Es ist fast wie ein Blick in die Seele von Laos. Einmal mehr fällt uns auf, daß privat und geschäftlich nicht so streng getrennt sind wie bei uns. Hier schläft ein Kleinkind im Restaurant, dort legt eine Frau in einem Laden ihre Gesichtsmaske an. Immer wieder merkt man, daß der Bildungsstandard gering ist. In einem Restaurant etwas zu bestellen, was nicht explizit auf der Karte steht - und sei es nur ein Omlett - ist kaum möglich. Die Kinder rufen oft "Hello!", "Bye!" oder "Good morning!". Und irgendwann merkt man, daß sind die englischen Worte, die sie irgendwo aufgeschnappt haben.

Bei bedecktem Himmel geht es durch zunehmend große Maisfelder und ausgedehnte Bananenplantagen. Die Straße folgt der Topographie, die ausgesprochen wellig ist. Wir durchqueren etliche kleine Dörfer und irgendwann kommen wir uns vor wie Promis, weil uns in jedem Dorf die Kinder mit inbrünstiger Begeisterung zuwinken und mit den englischen Worten, die sie halt kennen, begrüßen. Die ersten 30 km sind nicht gerade die landschaftlich schönsten dieser Tour. Dann verengt sich das Tal wieder. Wald bedeckt die Hänge und gleichzeitig kommt die Sonne raus. Ein Wasserkraftwerk staut den Beng-Fluss, der nach der Staumauer kaum mehr als ein Rinnsal ist.

Pakbeng nehmen wir zuerst als verschlafenes Dorf war. Erst als wir uns dem Mekong nähern werden die Hotels und Restaurants zahlreicher. Noch sind wir aber wohl die einzigen Touristen im Ort. Am Mekong liegen vier Passagierschiffe, schlank, 35-40 m lang. Darüber hinaus sehen wir erstmals auch Lastkähne. Der Mekong ist hier vielleicht 60 m breit. Seine braunen Fluten haben eine starke Strömung. Im Laufe des Nachmittags trudeln nach und nach die Boote aus Luang Prabang und Houay Xai ein. Sie sind mit jeweils knapp 20 Personen besetzt, was ungefähr der Hälfte der Schiffskapazität entspricht. Es ist eindeutig noch Vorsaison und im Ort bleibt es auch am Abend entspannt.

Unser Fazit von Laos:

In den letzten zwei Wochen haben wir in Laos rund 940 km und rund 10.000 Höhenmeter zurückgelegt. Uns wurde stets viel Rücksichtnahme entgegengebracht. Einzig den chinesischen LKW-Fahrern merkt man an, daß sie unter Zeitdruck stehen. Wir können das Land zum Radfahren empfehlen. Der Roller ist das verbreiteste Verkehrsmittel. Erstaunlicherweise ist der große Pick-Up Toyota Hilux das zweithäufigste Fahrzeug auf den Straßen. Dabei muss man wissen, daß ein Liter Benzin in Laos rund 1 € kostet. Eine Mahlzeit kostet ca. 3,5-4 € pro Person inkl. Getränke. Eine Übernachtung findet man ab 8 €, für 20-25 € befindet man sich im gehobenen Bereich. Alles andere ist Luxus. Eineinhalb Liter Wasser kosten 50 Cent. Ein großes Bier 1,20 €. Backwaren und Nüsse sind teuer. Als Snack empfehlen sich Reiswaffeln oder getrocknete Bananenchips.

Einfache einräumige Häuser aus Holz und Rattan am Straßenrand.  Einfache einräumige Häuser aus Holz und Rattan am Straßenrand.
Rollerfahrer in Pak Beng  Rollerfahrer in Pak Beng
Rollerfahrer in Pak Beng  Rollerfahrer in Pak Beng
Am Mekong in Pak Beng. Am Mekong in Pak Beng."
Am Mekong in Pak Beng  Am Mekong in Pak Beng

Pakbeng - Houay Xai, 147 km (Slowboat)

Ein Tag auf dem Mekong

Morgens hängen die Wolken wieder sehr tief. Die Luft ist feucht und kühl. Am gegenüberliegenden Mekong-Ufer stehen zwei Elefanten am Sandstrand.

Unser Boot ist mit 26 Personen kaum halb voll. Man geht einfach an Bord und zahlt den Fahrpreis dort. Für uns und unsere Räder kostet die 147 km lange Strecke 30 €. Von den Passagieren sind rund ein Drittel Einheimische, der Rest Touristen. Die Ufer des Mekong sind sandig, dahinter erheben sich niedrige, sanft gewellte Hügel. Diese sind unterschiedlich dicht mit Wald bewachsen. Im Mekong und an seinen Ufern ragen immer wieder Felsen aus dem Wasser. An dieser Szenerie ändert sich im Laufe der Fahrt wenig. Die braunen Fluten des Mekong weisen immer wieder erhebliche Strömungen und Strudel auf. Besonders morgens ist der Fahrtwind doch recht frisch. Viele der Reisenden machen vormittags erst einmal ein Nickerchen. Das Schiff, etwa so breit wie ein Bus, läuft gelegentlich kleine Dörfer an. Ob dies nach einem festen Fahrplan geschieht oder auf Zuruf, ist für uns nicht ersichtlich.

Auf dem Strom überholen uns immer wieder kleine Speedboote. Diese sind bestimmt dreimal so schnell wie wir und bieten maximal Platz für 6 Personen. Uns fällt auf, daß die Fahrer einen Helm tragen. Auch andere Slowboote sehen wir immer wieder. Wir beobachten, wie ein Elefant Baumstämme zu einem Lastkahn am Mekong-Ufer zieht. Kaum wird der Mekong zum Grenzfluss zu Thailand, nimmt unser Kapitän deutlich Fahrt raus. Der Unterschied zwischen den beiden Nachbarländern ist augenfällig. Die Thais befestigen ihre Ufer, wohingegen das laotische Ufer so ist, wie es der Mekong geformt hat. Wir befinden uns mittlerweile in einer Ebene. Auf der laotischen Seite werden Bananen und Mais angebaut.

In den Restaurants in Houay Xai sind die Preise in laotischen Kip als auch in thailändischen Baht ausgezeichnet. Ab morgen werden wir dann in Baht bezahlen und links fahren.

Unterwegs auf dem Mekong  Unterwegs auf dem Mekong
Unterwegs auf dem Mekong  Unterwegs auf dem Mekong
Unterwegs auf dem Mekong Unterwegs auf dem Mekong
Unterwegs auf dem Mekong  Unterwegs auf dem Mekong

Houay Xai - Chiang Saen, 92km, 605 hm

Stressfreier Auftakt in Thailand

Die Fahrt zur Grenze ist wenig aufregend. Dafür treffen wir Yvonne aus den Niederlanden. Die Rentnerin ist schon seit April mit dem Rad unterwegs. Der Grenzübertritt ist völlig entspannt. An den Linksverkehr gewöhnen wir uns schnell. Uns fallen einige Unterschiede zwischen Thailand und Laos direkt auf. Der augenfälligste sind die besseren Straßen mit guter Beschilderung. Das zweite sind die größeren 7-Eleven-Supermärkte. Auch für die Tempel scheint in Thailand mehr Geld übrig zu sein. Die Gebetshäuser sind deutlich größer und aufwändiger verziert. Vereinzelt gibt es auch Kirchen, die sich aber sehr bescheiden ausnehmen.

Das Radfahren ist auch in Thailand stressfrei. Die Autofahrer sind sehr langsam unterwegs und ausgesprochen rücksichtsvoll. In der Grenzstadt Chiang Khong herrscht ein reger Verkehr. Von dort folgen wir dem Mekong stromaufwärts. Es geht immer flach am Fluss entlang. Dieser Ausspruch ist zwischen uns beiden ein "Running Gag". Er beschreibt eine Straße, deren Verlauf zwar einem Fluss folgt, dieses aber in stetigem Auf- und Ab tut. Die Thailänder stellen sich in Bezug auf Steigungen auch nicht an. Es dürfen auch mal 12% sein.

Um dem Fluss zu folgen biegen wir auf eine Nebenstraße ab. Diese führt sehr verkehrsarm durch eine attraktive Landschaft. Wälder wechseln ab mit kleinen Bananenplantagen, Mais- und Reisfeldern. Daneben wird verschiedenes Gemüse angebaut. Die Felder sind sehr ordentlich und planvoll angelegt, was man in Laos nicht immer so sagen konnte. Insgesamt wirkt Thailand "aufgeräumter" und besser organisiert als sein Nachbar. So scheint es auch eine Müllabfuhr zu geben, was sich positiv auf die Müllmenge auswirkt, die in der Landschaft herumliegt. Die Häuser in den Dörfern sind solider und größer als in Laos. Dafür spielt sich deutlich weniger Leben auf der Straße ab. Man sieht kaum Menschen und deutlich weniger Tiere im Dorf.

Zurück auf der Hauptstraße lässt die Attraktivität der Landschaft nach. Die vier Spuren wirken deutlich überdimensioniert für das bisschen Verkehr. Die Kleinstadt Chiang Saen ist am Abend rund um dem Markt und am Mekongufer voller Leben.

Orchidee in einem Restaurant am Mekong  Orchidee in einem Restaurant am Mekong
In Thailand herrscht Linksverkehr. In Thailand herrscht Linksverkehr.
Auf dem Markt in Chiang Saen.  Auf dem Markt in Chiang Saen.
Auf dem Markt in Chiang Saen.  Auf dem Markt in Chiang Saen.
Gecko  Gecko

Chiang Saen - Ban Therd Thai, 87 km, 1975 hm

Quäl Dich!

Der Tag beginnt ganz harmlos. Ohne nennenswerte Steigungen radeln wir durch eine Ebene in der Landwirtschaft betrieben wird. Wir kommen an Ananasfeldern vorbei und passieren Mais- und Reisfelder. Der Reis wird hier erstmals maschinell geerntet. Die Mähdrescher sind kaum größer als ein Kleinbus und besitzen einen Raupenantrieb. Wir schlängeln uns auf kleinen Straßen und Wegen durch die ausgedehnten Felder. Dabei rücken die Berge immer näher.

Der Anstieg beginnt moderat. Unser Weg führt durch ein Erdbeeranbaugebiet. Wir passieren die Höhle, in der im Frühjahr Jugendfußballer mit ihrem Trainer festsaßen. Schon bald wird der Anstieg richtig giftig. So giftig, daß wir 10% Steigung als Erholung empfinden. Immer wieder überschreitet die Steigung auch die 20%-Marke. Für kurze Abschnitte geht das, längere Passagen mit dieser Steigung bringen uns dann doch ans Limit. So müssen wir immer mal wieder Abschnitte schieben. Bei gut 28 °C und einer Luftfeuchtigkeit von über 80% kleben uns Trikot und Hose bald tropfnass am Körper. An den Hängen wird Kaffee angebaut. Zum Teil liegen die Kaffeebäumchen in einem Kiefernwald. Die Straße windet sich einen Bergkamm hinauf und folgt diesem. Der Bergkamm bildet auch die Grenze zwischen Thailand und Myanmar. So können wir von oben in die ungleichen Nachbarländer hineinschauen.

Mittags bekommen wir die Gelegenheit in Ban Pha Hi den exzellenten Kaffee der Region zu probieren. Allzu viele Radfahrer scheinen sich nicht in diese Gegend zu verirren, denn die Restaurantbedienung bittet um ein Bild mit uns. Unterhalb des 1509 m hohen Doi Chang Mub ist ein Posten der thailändischen Grenzpolizei. Wir entschließen uns nicht die königlichen Gärten in Doi Tung zu besichtigen, sondern auf einer kleinen Nebenstraße durch den Urwald zu radeln. Die Strecke ist ausgesprochen schön. Immer wieder ist das Spalier aus Bambus, Teak, Bananen und vielen anderen Baumarten so dicht, daß die Straße wie ein grüner Tunnel wirkt. Allerdings geht das Auf- und Ab mit den oft gnadenlos steilen Rampen munter weiter. Dazu wird die Straße deutlich schlechter. Wir müssen jederzeit mit Schlaglöchern oder Schotter rechnen. So zerrt die Topographie mit der Zeit ganz schön an unseren Kräften. Die Kleider haben wir schon deutlich mehr als einmal vollständig durchgeschwitzt.

Am Ende des Tages fällt unser Blick immer häufiger auf die Uhr. Erst eine Viertelstunde vor Sonnenuntergang erblicken wir das Hinweisschild zu einem Guesthouse. Unterm Strich eine fantastisch schöne Strecke, deutlich abseits der ausgetretenen Pfade aber garantiert nichts für Warmduscher.

Ananasfeld  Ananasfeld
Berge rund um Doi Tung  Berge rund um Doi Tung
Die Steigung hat es in sich.  Die Steigung hat es in sich.
Berge rund um Doi Tung  Berge rund um Doi Tung
"Kleine Gänge" sind in den Bergen rund um Doi Tung sehr gefragt.  "Kleine Gänge" sind in den Bergen rund um Doi Tung sehr gefragt.
Kaffeebäumchen  Kaffeebäumchen
Nebenstraße durch den "Dschungel".  Nebenstraße durch den "Dschungel".

Ban Therd Thai - Tha Ton, 76 km, 1795 hm

Little China

Die Lao sind ausgesprochene Frühaufsteher. Um 6:30 Uhr Frühstück zu bekommen ist dort kein Problem. Dies sieht in Thailand anders aus. Sogar um 8 Uhr haben noch nicht alle Restaurants geöffnet. Thaod Thai ist eine quirlige kleine Stadt. Das gerade so viele Roller und Autos unterwegs sind mag aber auch daran liegen, daß viele zur Schule und zur Arbeit fahren.

Auf dem Weg nach Mai Salong müssen wir weiterhin steile Rampen überwinden. Ganz so viele wie gestern sind es aber zum Glück nicht. Hier prägen Teeplantagen das Bild. Die Landschaft ist insgesamt offener und wirkt "aufgeräumter". Die Dörfer sind zunehmend chinesisch geprägt. Dies gilt insbesondere für Mai Salong, wo man sich mehr in Yunnan als ist Thailand wähnt.

Am frühen Nachmittag erreichen wir die Ebene im Tal des Mae Kok. Hier geht es hauptsächlich bergab worüber sich unsere Beine freuen. Selbst die kleinen Zwischenanstiege sind da im Vergleich ein Zuckerschlecken. Im Tal wird Obst und Gemüse angebaut. Neben den üblichen "Verdächtigen" auch Orangen, Weintrauben und Erdbeeren. Einige der Dörfer entlang der Strecke erinnern in ihrer Einfachheit an Laos. Besonders geschäftstüchtige Farmen bieten neben dem zu erwartenden Direktverkauf auch Touren auf ihren Plantagen an.

Tha Ton ist eine lebendige Kleinstadt am Mae Kok-Fluss. In dem Restaurant, in dem wir zu Abend essen, haben Schwalben ihre Nester in Lampenschirmen und unter der Decke gebaut. Dies ist zum einen möglich, da Restaurants wegen des warmen Klimas keine abgeschlossenen Räume haben. Zum anderen ist es Ausdruck großer Gelassenheit und Respekt gegenüber allen Lebewesen.

Teeplantage bei Mai Salong  Teeplantage bei Mai Salong
Teeernte bei Mai Salong. Teeernte bei Mai Salong.
Berge bei Mai Salong  Berge bei Mai Salong

Tha Ton - Ban Eye, 78 km, 375 hm

Heute keine Berge

Unsere Strecke führt auf kleinen Nebenstraßen durch das landwirtschaftlich geprägte Tal. Angebaut wird so ziemlich alles, auch Dinge wie Kohl, Auberginen und Sellerie. Darüber hinaus Obst und Gemüse, welches wir vorher noch nie gesehen haben. Einzig das für Europa so typische Getreide sehen wir nirgends. In den Dörfern geht es beschaulich zu. Immer wieder wird uns zugewunken und herzlich gelacht, wenn wir zurückgrüßen.

Die Tempel machen sich schick für das Lichterfest (Loy Krathong) morgen. Da werden Zäune aus Bambus geflochten, Bühnen aufgebaut und Girlanden aufgehängt. Die laute Musik mag so gar nicht zur Besinnlichkeit eines Tempels passen. Aber für Lärmempfindliche ist Asien eh nichts. Wie bei uns vor Silvester können es viele nicht abwarten ihre Böller zu zünden und Raketen in die Luft zu schießen.

Das Tal wird von beiden Seiten von Bergen eingerahmt. Im Westen ist dies die Bergkette rund um den Doi Angkhang. Dieser erhebt sich fast 2000m hoch an der Grenze zu Myanmar. Aufgrund unserer Erfahrung der letzten Tage widerstehen wir der Versuchung in die Berge hinaufzufahren.

Bei der Verständigung ergibt sich ein sehr gemischtes Bild. Einerseits treffen wir relativ häufig auf Menschen, die gutes Englisch sprechen. Immer wieder begegnen wir aber auch jungen Thais, die gar kein Englisch können.

Tempel in Mae Na Wang  Tempel in Mae Na Wang
Tempel in Mae Na Wang  Tempel in Mae Na Wang
Vorbereitungen für der Lichterfest (Loy Krathong).  Vorbereitungen für der Lichterfest (Loy Krathong).
Vorbereitungen für der Lichterfest (Loy Krathong). Vorbereitungen für der Lichterfest (Loy Krathong).
Wasserbüffel am Straßenrand  Wasserbüffel am Straßenrand
Reisfeld  Reisfeld

Ban Eye - Long Khot, 86 km, 1000 hm

Lichterfest - Loy Krathong

In leichten Wellen geht es auf einer Nebenstraße in den Sri Lana Nationalpark. Die sanft gewellten Hügel sind häufig mit Wald bedeckt. Dazwischen erstrecken sich weiterhin Felder und Obstbäume. Doch es ist zu früh sich zu freuen. Denn vor Phrao überwindet die Straße einige knackige Rampen.

Die Nong Khrok Hot Springs haben ihren Namen mehr als verdient. In den heißesten der Becken kann man Eier kochen. Nur in den kühlsten kann man es einigermaßen aushalten. Das Wasser ist stark schwefelhaltig. Die runden Becken sind mit Stufen zum Sitzen versehen. Eine Naga, eine mythische Schlange, begrenzt die Anlage zum Wald hin. Einige der Pools stehen im Schatten kleiner Pavillons. Neben uns baden noch zwei Thai-Frauen hier. Es muss gerade Rush-Hour sein😄. Wirklich sehr schön und empfehlenswert.

Als wir uns in Phrao die Haare schneiden lassen zieht eine Parade vorbei. Neben Musikgruppen laufen Gruppen mit Fahnen und zwei Elefanten mit. Von der Stimmung ähnelt es einem kleinen Karnevalsumzug. Die Elefanten sammeln mit ihrem Rüssel Geld ein und reichen es an ihren Führer weiter. Ohne große Worte wird das Frisieren für 20 Minuten unterbrochen und nach dem Umzug fortgesetzt.

Bis Phrao ist die Strecke landschaftlich sehr reizvoll und verkehrsarm. Die Straße 1001 durch den Khun Chae Nationalpark kann da nicht mithalten. In dem weiten Tal erstrecken sich Obst und Kautschukplanaten, dazwischen immer wieder große Agrarbetriebe. Das dies ein Nationalpark sein soll ist für uns nicht erkennbar.

Abends besuchen wir die Feierlichkeiten zum Lichterfest am Dorftempel von Long Khot. Die Beschallung erfolgt von einem alten Pick-up-Truck aus. Das Mischpult findet auf dem Beifahrersitz platz, die mannshohen Boxen und das Stromaggregat auf der Ladefläche. Auch für eine Lichtshow ist gesorgt. Die mobile Disko ist so laut, daß der Lärm des Stromaggregates locker übertönt wird. Wir fallen auf wie bunte Hunde, können aber trotzdem schöne Fotos der Zeremonie machen. Es werden Feuerwerkskörper gezündet und Himmelslaternen steigen gelassen. Die Menschen tanzen ausgelassen und haben dem Alkohol offenbar schon gut zugesprochen. Plötzlich ist Ruhe. Die Party wird für eine halbe Stunde vom Gebet des Mönches unterbrochen. Im Anschluß wird der Zaun aus Bambusgeflecht, den man vor dem Tempel errichtet hat, in Brand gesetzt. Eine kleine Gruppe Männer verwendet viel Zeit und Mühe Feuerwerksladungen in dem Platz vor dem Tempel einzugraben. Diese werden nacheinander gezündet und erzeugen eine gut 5-6 Meter hohe Funkenfontäne. Nach diesem Höhepunkt neigt sich die Party dem Ende zu.

Nong Khrok Hot Springs  Nong Khrok Hot Springs
Umzug zum Lichterfest in Phrao  Umzug zum Lichterfest in Phrao
Umzug zum Lichterfest in Phrao  Umzug zum Lichterfest in Phrao
Lichterfest am Tempel im Dorf Long Khot  Lichterfest am Tempel im Dorf Long Khot
Lichterfest am Tempel im Dorf Long Khot  Lichterfest am Tempel im Dorf Long Khot
Lichterfest am Tempel im Dorf Long Khot. Lichterfest am Tempel im Dorf Long Khot
Lichterfest am Tempel im Dorf Long Khot  Lichterfest am Tempel im Dorf Long Khot